"Waffenbrüder"

Warum agieren Kampfflugzeuge in Formationen? Werden wir vom Boden aus beobachtet, wird nahes Beieinanderfliegen schnell mit einem laufenden Gefecht verwechselt - dieser Eindruck ist sicherlich durch Hollywood eingefärbt und dennoch nicht völlig falsch.
Bis kurz nach dem zweiten Weltkrieg waren Kampfformationen recht eng gegliedert, die größte Bedrohung ging schließlich von Rohrwaffen mit kurzer Reichweite aus. Das Aufkommen von abstandsfähigen Lenkwaffen streckte die Formationen ab den 60ern auf Distanzen von rund 2km. Im modernen Luftkampf geht die größte Bedrohung von Luft-Luft und Boden-Luft Lenkwaffen großer Reichweite aus: Angriffsdistanzen von 100km und mehr machen enge Formationen taktisch überflüssig. Das bedeutet aber mitnichten, dass wir alleine agieren. Datennetzwerke und 360° Sensorik ersetzen den Sichtkontakt: Die Wingmen unterstützen heute aus Entfernungen im zweistelligen Km Bereich. Unsichtbar und doch stets präsent.
Warum sieht man uns dann dennoch regelmäßig im engen Verbund? Im zivilen Luftraum agieren Formationen als Einheit, der enge Verbandsflug ist die platzsparendste Möglichkeit sich zu bewegen. Zudem gibt es dem Formationsführer die meiste Kontrolle über seine Flügelmänner - schließlich trägt er die Verantwortung.
"Waffenbrüder"
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