Was genau machen wir eigentlich, wenn wir unsere Flugzeuge in den Himmel führen? Kritiker behaupten zwar manchmal spöttisch, wir würden lediglich kleine und große Kreise in den Himmel zaubern, es dürfte aber kaum überraschen, dass dem natürlich nicht so ist.
Als Streitkräfte sind wir im Frieden beauftragt Fähigkeiten vorzuhalten. Dadurch ist das mit Abstand größte Flugaufkommen dem regulären Übungsflugbetrieb zuzuordnen. Die genauen Inhalte ergeben sich aus Übungs- und Ausbildungserfordernissen, die sich wiederum aus bevorstehenden Verpflichtungen ableiten. Mit dem EUROFIGHTER trainieren wir kontinuierlich unsere Fertigkeiten in den Bereichen "Air to Air", "Air to Surface" und "Tactical Air Reconnaissance". Dabei unterscheiden wir grundsätzlich zwischen "non-missionized training" und "missionized training". Während bei ersterem spezifisches "Handwerkszeug" trainiert wird, fokussieren wir uns bei letzterem auf die integrierte Anwendung der Fähigkeiten in größeren Einsatzszenarien - mit dem entsprechenden Ressourcenaufwand.
Aber auch im Frieden gibt es mehr als das bloße Üben: In Einsätzen (z.B. Counter Daesh), einsatzgleichen Verpflichtungen (z.B. eAP Baltikum), Dauereinsatzaufgaben (QRA(I) Deutschland) oder im Rahmen der Amtshilfe (z.B. Luftbilderstellung während des Jahrhunderthochwassers im Ahrtal) setzt die Luftwaffe ihre Fähigkeiten ein.
Fest steht: Das Aufgabenportfolio ist extrem breit, der Kalender voll und der Übungsbedarf groß, denn im Ernstfall bleibt keine Zeit für Ausbildung. Wir sind stets bereit, dafür fliegen wir täglich.
"Im Auftrag"
Gerald Groß