Im Gegensatz zum heimischen Fliegerhorst Nörvenich mussten wir unsere EUROFIGHTER auf der Mihail Kogalniceanu Air base ("MKAB" - LRCK) unter freiem Himmel betreiben. In Kombination mit der zu Anfangs extrem kalten Witterung, bot dies einiges an Herausforderungen: Ein schwerer Schneesturm am 26.11. verwandelte Luftfahrzeuge, Flugplatz und Ausrüstung in eine einzige Eismelange, gefrierender Nebel erschwerte allen Soldaten die Arbeit zusätzlich. Trotzdem gaben alle Akteure Vollgas um die Maschinen in kürzester Zeit wieder in den Bereitschaftszustand zu versetzen. Schon bald ging es den Elementen zum Trotz in die Luft.
"Die Sichtweite beträgt nur wenige hundert Meter, dichte Wolkenschwaden sind direkt über unseren Köpfen zu erkennen. Kurz bevor ich die vereiste Cockpitleiter emporsteige, schlage ich mit der Wartungscrew meiner Maschine ein. Die Zeit drängt, aber diese Geste ist ein Muss. Ohne gutes Teamwork und blindes Vertrauen erreichen wir unter diesen Bedingungen nichts! Während die APU (Auxillary Power Unit) den Jet langsam zum Leben erweckt, schließt sich die Kabinenhaube. Der Jet ist völlig durchgekühlt, das metallene Cockpit fühlt sich an wie ein Eisschrank. Jeder Atemzug kondensiert sofort und nach wenigen Sekunden ist die Haube vollständig beschlagen. Die Handgriffe müssen trotzdem sitzen. Ungeachtet der eisigen Bedingungen melden sich die beiden EJ200 Triebwerke sofort zum Dienst, das Environmental Control System vertreibt die Kälte binnen Sekunden und noch bevor die Wartungscrew die jeweils zwei IRIS-T und AMRAAM Lenkflugkörper geschärft hat, sind alle Flüssigkeiten auf Betriebstemperatur. Wir haben einen Auftrag zu erfüllen und das werden wir auch unter schwierigen Bedingungen tun. Weniger als 15 Minuten sind seit dem Aufheulen der Sirene vergangen, als meine Maschine mit vollem Nachbrennerschub in den dichten Nebel eintaucht."