Wie würdest du das Gefühl beschreiben, wenn du die Schallmauer durchbrichst?
Die Frage höre ich wirklich oft – und ich würde sie gerne total enthusiastisch beantworten. Aber die Wahrheit ist: Es passiert schlichtweg nichts Außergewöhnliches.
In modernen Kampfflugzeugen gibt es kein spürbares Gefühl, wenn man die Schallmauer durchbricht. Es fühlt sich in etwa so an, als würde man in aller Ruhe in einem ICE bei 300 km/h sitzen und einen Kaffee trinken. Weder gibt es besondere Vibrationen, noch ändert sich das Geräusch im Cockpit.
Viele stellen sich vor, dass das Durchbrechen der Schallmauer mit einem lauten Knall oder heftigen Erschütterungen verbunden ist. Das mag früher bei älteren Flugzeugen der Fall gewesen sein, aber heutzutage bekommt man davon nichts mit. Selbst die Geräusche der Triebwerke bleiben gleich, denn sie werden über die Zelle des Flugzeugs übertragen – auch wenn sich die Triebwerke hinter dem Piloten befinden.
Das Einzige, was sich tatsächlich ändert, ist eine Zahl im Head-up-Display. Sobald die Geschwindigkeit Mach 1 erreicht, zeigt das Display an, dass man nun mit Überschallgeschwindigkeit unterwegs ist. Aber das passiert so unspektakulär, dass man es kaum wahrnimmt.
Zusammengefasst: Das Durchbrechen der Schallmauer ist technisch beeindruckend, aber aus Sicht des Piloten absolut unspektakulär. Kein lauter Knall, keine Erschütterung – nur eine kleine Zahl im Display, die sich ändert.